Forscher enträtseln warum Lichtsignale im Auge überhaupt weitergeleitet werden.Den Grund für die Fähigkeit der Netzhaut, Lichtsignale an das Gehirn weiterzuleiten, haben amerikanische Wissenschaftler jetzt wohl enträtselt. Der Sehfarbstoff Rhodopsin, der uns das Sehen erst ermöglicht – ordnet sich nämlich in Molekülen paarweise genau um die Netzhaut im Augenhintergrund an. Und diese Anordnung ist möglicherweise der Grund dafür, dass das Rhodopsin bei der Signalübertragung überhaupt als ein durch das Licht aktivierbarer Schalter arbeiten kann. Das berichten Prof. Dr. Krzysztof Palczewski und seine Kollegen von der University of Washington in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature.
Die Netzhaut wird von lichtempfindlichen Zellen, so genannten Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) ausgekleidet. Diese sind mit Nerven verbunden, die Lichtinformationen zu dem zum Gehirn führenden Sehnerv leiten. Die Photorezeptoren bestehen aus übereinander gestapelten Scheiben, die mit dem Sehfarbstoff Rhodopsin angefüllt sind. Die einzelnen Rhodopsin-Moleküle sind miteinander verbunden und reihenweise über die Oberfläche der Scheiben angeordnet. Um sie sichtbar zu machen, bedienten sich die Forscher der Methode der Kraftmikroskopie. Mit dieser Weiterentwicklung aus der Rastertunnelmikroskopie kann beispielsweise gemessen werden, wie fest ein Molekül in einer Zellschicht verankert ist.