Eltern und Ärzte sollten bei Kindern mit Rheuma die Augen im Blick behalten. Leiden Kinder und Jugendliche an Rheuma, sind regelmäßige Augenuntersuchungen unerlässlich.
Viele der jungen Rheumapatienten erkranken an einer Entzündung der Regenbogenhaut (Iridozyklitis), die unbehandelt zu schweren Folgeschäden führen kann. Darauf verweist Dr. Hartmut Michels von der Rheumakinderklinik Garmisch-Partenkirchen in einem aktuellen Bericht der Ärzte Zeitung.
Bemerkbar macht sich die akute Iridozyklitis vor allem durch rote Bindehäute, Schmerzen, Lichtscheu und Tränenfluss. Doch die besonders tückische chronische Variante, wie sie häufig zum Beispiel bei der so genannten juvenilen idiopathischen Arthritis vorkommt, verläuft oft ganz ohne oder mit nur geringen Krankheitszeichen.
Deshalb werde sie laut Michels ohne regelmäßige Spaltlampenuntersuchung des Augenarztes oft übersehen. Derzeit entwickeln 50 bis 80 Prozent der kleinen Patienten mit chronischer Iridozyklitis Folgeschäden, die bis hin zur Erblindung führen können.
Der Rheumaexperte rät daher zu besonderer Aufmerksamkeit, wenn die Kinder über ein angedeutetes Schleiersehen berichten, das auch mit einer leichten Rötung des Auges einhergehen kann. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko empfiehlt er augenärztliche Kontrollen im Abstand von vier bis sechs Wochen.