Viele Menschen an Bildschirm- arbeitsplätzen klagen heute zunehmend über das Auftreten von trockenen Augen (Sicca-Beschwerden) während der Computerarbeit.Dabei kommt es unter anderem zu Juckreiz, `Augenbrennen´, Fremdkörpergefühl und `müden Augen´. Ein Forscherteam um Dr. Torsten Schlote von der Augenklinik der Universität Tübingen hat jetzt vor diesem Hintergrund ein Analyseverfahren entwickelt, das die Beurteilung des individuellen Lidschlagverhaltens von Personen während Bildschirmarbeit erlaubt. In einem zweiten Schritt wurden an der Augenklinik zudem erste Untersuchungen an gesunden Testpersonen vorgenommen.
Die Forscher führten bei 45 Probanden Messungen über einen Zeitraum von zehn Minuten während der Bildschirmarbeit (mit und ohne zusätzliche Schmerzbetäubung der Hornhaut) sowie unter entspannten Bedingungen durch. Dabei stellte sich heraus, dass es während der Tätigkeit vor dem Monitor zu einer deutlichen Verminderung der Lidschlaghäufigkeit im Vergleich zu einem entspannten Zustand kam. Die Schmerzbetäubung der Hornhaut bewirkte noch eine zusätzliche Reduktion der Lidschlaghäufigkeit. Im Einzelfall zeigten sich aber außerordentlich starke individuelle Unterschiede. Um diesem Problemkreis in der modernen Arbeitswelt noch tiefer auf den Grund gehen zu können, sehen die Mediziner die Notwendigkeit weiterer Studien zur näheren Beurteilung und Bewertung der unterschiedlichen Lidschlagmuster.