Vorbehalte gegen das Tragen von Kontaktlinsen beruhen heute fast ausnahmslos auf Vorurteilen.
Dies wurde auf einem Kongress von Spezialisten deutlich. Schätzungen zufolge sind 63 Prozent der über 16-jährigen Bundesbürger fehlsichtig. Jeder von ihnen hat mindestens eine Korrektionsbrille, eigene Erfahrungen mit Kontaktlinsen haben dagegen die wenigsten, nur etwa fünf bis sieben Prozent.
Nach aktuellen Erkenntnissen kennt zwar fast jeder Situationen, in denen er sich wünscht, auch ohne Brille klar zu sehen. Die meisten wissen auch, dass dies mit Kontaktlinsen möglich ist. Oft glauben diejenigen aber, das gelte nicht für sie: „Augen zu empfindlich“, „Handhabung zu kompliziert“. Auch hört man immer wieder mal von Entzündungen der Hornhaut oder ‚aus dem Auge verlorenen’ Linsen.
Doch was gestern vielleicht noch stimmte, ist heute überholt. Auf dem Gebiet der Kontaktologie findet – ebenso wie in vielen anderen Bereichen – ein permanenter Wandel statt: Linsenmaterialien mit überragenden Eigenschaften wurden in jüngster Zeit entwickelt und eröffnen völlig neue Möglichkeiten bei der Versorgung mit Kontaktlinsen auch in schwierigen Fällen. Neue Messmethoden stehen zur Verfügung, mit denen die Hornhautoberfläche mit fast unvorstellbarer Präzision erfasst und so bei der Anpassung der Linsen die kleinste Unebenheit berücksichtigt werden kann.
Jetzt wird der Individualität des Auges, das so unverwechselbar ist, wie der Fingerabdruck, Rechnung getragen. Daher kann man heute sagen: Wer gerne Kontaktlinsen tragen möchte, hat die besten Chancen, dass sein Wunsch erfüllt werden kann. Das gilt für jede Fehlsichtigkeit und in jedem Lebensalter. Kontaktlinsen korrigieren ohne ‚Nebenwirkungen’. Denn zwischen Kontaktlinse und Auge liegt nur der Tränenfilm. Die Tränenflüssigkeit ergänzt sogar die Wirkung der Kontaktlinse als Teil des optischen Systems. Daher lässt sich selbst eine hochgradige Fehlsichtigkeit mit hauchdünnen Kontaktlinsen ausgleichen.