Wissenschaftliche Studie bestätigt: Orthokeratologie durch geschulte Kontaktlinsenanpasser stellt keinerlei Gefährdung der Augen dar.
Orthokeratologie – die gezielte Modellierung der Hornhaut
Ziel dieses Verfahrens, bei dem während der Nacht die Kontaktlinsen getragen werden, ist es durch eine Abflachung der Hornhaut deren Brechwert so zu verringern, dass kurzsichtige Personen am Tag ohne optische Korrektion, sei es Brille oder Kontaktlinse, gut sehen können.
Da die Hornhaut tendenziell immer ihren ursprünglichen Zustand anzunehmen strebt, muss die Kontaktlinse in jeder Nacht getragen werden. Dies weist auch auf einen wichtigen Unterschied zu den mit der Orthokeratologie konkurrierenden operativen Verfahren (zum Beispiel LASIK) zur Korrektur von Kurzsichtigkeiten hin. Die Orthokeratologie ist reversibel, während Misserfolge operativer Verfahren nicht rückgängig zu machen sind.
Keine besonderen Gefährdungen
Ausgedehnte Forschungsarbeiten, die von der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie e.V. zusammen mit der Universitätsaugenklinik Köln durchgeführt worden sind, haben gezeigt, dass mit dem Tragen von Orthokeratologie-Linsen keine besonderen Gefährdungsrisiken für die Hornhaut einhergehen. Die Belastung des Hornhautepithels entspricht der Belastung einer formstabilen Kontaktlinse. Die Krümmung der Hornhautvorderfläche wird um durchschnittlich 0,4 mm verringert. Die Veränderungen sind in hohem Maße vorhersehbar.
Als positiver Effekt wird regelmäßig eine Senkung des Augeninnendrucks gemessen, sodass von der Orthokeratologie und der durch sie verursachten Verformung der Hornhaut kein erhöhtes Glaukomrisiko ausgeht. Epitheldefekte wie Stippen, Vakuolen oder Mikrozysten verschwinden innerhalb weniger Tage. Nach dem Absetzen der Orthokeratologie-Linsen nimmt die Hornhaut innerhalb von wenigen Tagen ihre ursprüngliche Geometrie wieder an.